Dr. Pierre Jaques Antoine Béchamp

Als Arzt und Wissenschaftlicher war Dr Béchamp einer der hervorragendsten Forscher des 19. Jahrhunderts.

Béchamp in Übereinstimmung mit Hippokrates, dass Krankheiten in uns, durch uns entstehen.

Keime sah er nicht als etwas Abgetrenntes, Feindliches, von außen Kommendes, sondern als Voraussetzung allen Lebens. Zu Pasteurs Zeiten glaubte die Wissenschaft, das Leben sei an die Zelle gebunden. Weil sich die Zelle durch Trennung vermehrt, nahm man an, jede Zelle sei aus einer anderen hervorgegangen.

Dabei blieben zwei Fragen offen:

Woher kam die erste Zelle und auf welcher Weise entwickelten sich aus einer Zelle die verschiedenen pflanzlichen, tierischen und menschlichen Lebensformen?

Darauf gab es keine Antwort.

Béchamp Forschungen zeigten den Weg aus einer Sackgasse. Er verwarf als erstes die Idee der Zelle als kleinste Lebenseinheit. Vielmehr lehrte er ist die Zelle selbst aus lebendigen Einheiten zusammengesetzt. Die Bausteine der Zelle nannte er Mikrozymen. Das bedeutet: mikroskopisch kleine Gär-Organismen. Sie sind die Keime des Lebens.

Lebenskeime bilden die Zelle, sind aber nicht an diese gebunden. Keime sind die kleinste Lebenseinheit. Sie wirken in allen Lebensbereichen. Sie besorgen den Kreislauf der Stoffe oder wie Bechamp es ausdrückte: „Mikrozymen organisieren die Materie“.

Dabei sind sie ständig in Bewegung. Sie bilden den Nährboden, aus dem die verschiedenen Lebensformen hervorgehen und zu dem sie zurückkehren.

Ohne Keime kein Leben!

Vom Entstehen bis zum Vergehen gehören Lebenskeime zum menschlichen Organismus. Sie bilden die Zellen, sorgen für die Stoffwechselvorgänge und lösen die Zellen beim Tod wieder auf. Keime erbauen den Organismus, erhalten ihn und bewirken seine Verwesung.

Ist der Mensch zu „Staub“ geworden, beleben sie weiterhin die Erde. Neue Daseinsformen entstehen und vergehen. Die Lebenskeime sind unsterblich.

Immer wieder wies Béchamp darauf hin, dass Organismen nicht keimfrei sind, wie Pasteur dies behauptet. Keime haben keinen feststehenden Charakter. Sie sind nicht monoform (eingestaltigt), sondern polyorm (mehrgestaltig).

Keime verhalten sich nicht willkürlich, sondern gesetzmäßig. Ihre Vermehrung geschieht keineswegs “unkontrolliert“, wie es die Medizin in Anlehnung an Pasteur noch heute haben will.

Pasteurs Theorie, wonach gewissen Keime ihrem ursprünglichen Wesen nach feindlich und immer bereit seien, Organismen aus der Luft anzugreifen, bezeichnete Bechamp als „monstruös“.

Dies habe zur Annahme geführt, Krankheit sei Schicksal.

So sehr sich Bechamp um Aufklärung bemühte, die Welt hatte für seine Erkenntnisse keine Verwendung. Bei Kirche, Staat und Wissenschaft stieß er auf Ablehnung.

Am Sterbebett meinte Pasteur zur Béchamp Theorie noch „Die Mikrobe ist nichts, das Milieu ist alles“, was soviel bedeutet, dass man über eine Milieuregulierung besser die Grundlage schaffen kann, damit sich keine Bakterien, Keime entwickeln können.

Ein „Krieg“ gegen die Bakterien, Viren mit den Antibiotika, kann einerseits Resistenzen verursachen und andererseits wirken sie gegen Viren gar nicht.

16. Oktober 1816 in Bassing; † 15. April 1908 in Paris * Französischer Mediziner, Biologe und Pharmakologie.