
Der Dünndarm (Intestinum tenue) ist ein zentraler Teil des Verdauungssystems, der die Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung übernimmt. Er ist etwa 5 bis 6 Meter lang und besteht aus drei Abschnitten: Zwölffingerdarm (Duodeum), Leerdarm (Jejunum) und Krummdarm (Ileum).

Der Dünndarm ist der längste Abschnitt des Magen-Darm-Trakts und erstreckt sich vom Magenausgang bis zur Bauhinschen Klappe. Seine Hauptaufgabe ist die Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen, wie Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine und Mineralstoffe. Die Darmwand des Dünndarms ist mit kleinen Vorwölbungen (Darmschleimhaut) bedeckt, die die Oberfläche vergrößern und somit die Aufnahme von Nährstoffen verbessern.

Erkrankungen des Dünndarms
- Malabsorption: Störungen bei der Aufnahme von Nährstoffen, beispielsweise Laktoseintoleranz oder Zöliakie.
- Morbus Crohn: Chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die auch den Dünndarm betreffen kann.
- Dünndarmkrebs: Seltene, aber mögliche Krebserkrankung.
SIBO steht für „Small Intestinal Bacterial Overgrowth“ und bezeichnet eine bakterielle Fehlbesiedlung des Dünndarms, bei der sich zu viele Bakterien im Dünndarm ansiedeln, wo normalerweise nur wenige vorhanden sind. Diese Bakterien können zu Verdauungsproblemen führen, da sie Nährstoffe verbrauchen und die Darmschleimhaut schädigen können.
Ursachen und Risikofaktoren für SIBO:
- Anatomische Veränderungen: Zum Beispiel nach einer Magentopographie oder bei einem Darmverschluss.
- Motilitätsstörungen: Störungen der Darmbewegung, die die Passage von Nahrung durch den Dünndarm verlangsamen.
- Mangel an Magensäure: Magensäure tötet Bakterien ab, so dass ein Mangel die SIBO fördern kann. Erkrankungen: Crohn-Krankheit, Lymphom, Sclerodermie und Diabetes können das Risiko erhöhen.
Symptome von SIBO:
- Blähungen.
- Völlegefühl.
- Bauchschmerzen.
- Durchfall oder Verstopfung.
- Mangelerscheinungen durch gestörte Nährstoffaufnahme.
- Übelkeit.
- Aufstossen und Sodbrennen.
Diagnose von SIBO:
- Atemtest: Dieser testet die Menge an Wasserstoff und Methan in der Ausatemluft, die durch Bakterien im Dünndarm produziert werden. Der SIBO-Atemgastest wird mit Laktulose (nicht Laktose) durchgeführt. Laktulose kann ausschließlich durch die Darmbakterien fermentiert werden – deshalb ist ein Anstieg der Gase Wasserstoff und/oder Methan in der Ausatemluft ein deutlicher Hinweis auf das Vorliegen von Bakterien im Dünndarm.
- Darmaspirat: Eine quantitative Kultur von Darmaspirat, die die Anzahl der Bakterien im Dünndarm misst.
- Laboruntersuchung: Um mögliche Malabsorptionen zu erkennen.
Im Mittelpunkt einer nachhaltigen SIBO-Behandlung steht daher die Ernährung. Indem man Süßigkeiten, zuckerhaltige Lebensmittel und kurzkettige Kohlehydrate wie Brot, Nudeln, Kartoffeln und helles Brot weglässt, kann man versuchen, die Dickdarm-Bakterien „auszuhungern“
Wie kann ich Fäulnisbakterien im Darm loswerden?
- Einnahme von Probiotika. Probiotische / fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi und Kefir sind ebenfalls empfehlenswert, da sie die Darmflora positiv beeinflussen und das Gleichgewicht der nützlichen Bakterien im Darm wiederherstellen können.
- Vitalstoffreiche Ernährung.
- Vermeidung von Nahrungsmitteln, die schwer verdaulich sind und blähen (Kohlsorten, Hülsenfrüchte)
- Verzicht auf Kaffee und Alkohol.
- Keine großen Fleisch- und Fischportionen essen.
